Harnblasenkrebs entsteht durch abnorme Gewebeveränderungen (Tumor), welche sich in der Harnblase ausbreiten. Eines der am häufigsten auftretenden Symptome, die auf Harnblasenkrebs hinweisen können, ist der Befund von Blut im Urin.
Erscheinungsformen des Harnblasenkarzinoms
Gut 70% aller Blasentumoren sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung sogenannte nicht muskelinvasive Tumoren. Das heißt, ihr Wachstum ist auf die Schleimhaut und die unmittelbar darunter befindliche Bindegewebsschicht beschränkt.
Wenn der Blasentumor bereits in die tieferen Schichten der Blase und damit in die Muskelschicht eingedrungen ist, spricht man vom muskelinvasiven Blasentumor. Noch weiter fortgeschritten ist das Krankheitsbild, wenn bereits Metastasen aufgetreten sind.
Bei dem Befund eines nicht-muskelinvasiven Blasentumors ist die Perspektive auf eine gut anschlagende Therapie in der Regel gut. Das größte Risiko besteht jedoch darin, dass Rezidive (Wiederauftreten der Erkrankung) auftreten, wenn das Karzinom nicht adäquat behandelt wird.
Ursachen
Harnblasenkarzinome werden größtenteils durch Schadstoffe, denen gegenüber die Blase meist über Jahre ausgesetzt ist, verursacht. Die Schadstoffe führen zu einer abnormalen biologischen Veränderung der Zellen in der Harnblase. Der bekannteste Schadstoff ist das Nikotin / der Tabakrauch. Es wird geschätzt, dass mehr als die Hälfte aller Harnblasentumore durch Tabakrauch entstehen. Weitere Faktoren, die zu einer Diagnose des Harnblasenkarzinoms führen können, sind die Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien, parasitäre Infektionen, vorangegangene Strahlentherapien im Beckenbereich sowie chronische Blasenentzündungen.
In Deutschland sind aktuell 20 HIVEC®-Geräte im Einsatz. Über die Verlinkungen gelangen Sie in die Fachabteilung der jeweiligen Einrichtung:
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DE – Nord
- Ev. Diakonie-Krankenhaus Bremen | Bremen | Dr. Martin Sommerauer
- St. Agnes Hospital Bocholt | Bocholt | Dr. Frank Oberpenning
- Klinikum Lippe / Universitätsklinikum OWL | Detmold | Dr. Alfons Gunnemann
- St. Barbara-Hospital Gladbeck | Gladbeck | Prof. Bernhard Planz
- Urologische Klinik des Marien Hospital Herne | Herne | Prof. Joachim Noldus
- Helios Klinikum Salzgitter | Salzgitter | Prof. Christoph Wiesner
- Helios Universitätsklinikum Wuppertal | Wuppertal | Prof. Friedrich von Rundstedt / Dr. Katharina Tack
- Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach | Mönchengladbach | Prof. Herbert Sperling
- St. Elisabeth Hospital Iserlohn | Iserlohn | Prof. Marcus Schenk
- Helios Klinikum Krefeld | Krefeld | Prof. Martin G. Friedrich
- Uniklinikum Köln | Köln | Prof. Axel Heidenreich
- Klinikum Kassel | Kassel | Prof. Björn Volkmer
- Uniklinikum RWTH Aachen | Aachen | Prof. Thomas-Alexander Vögeli
- Franziskus Hospital Aachen | Aachen | Oliver Ting
- Urologisches Zentrum Mannheim | Mannheim | Dr. Hanno Keller / Dr. Joachim Häfele
- Praxis Dr. Cornelius Geil-Bierschenk | Mannheim
- Burgapotheke Königstein | Königstein | Regionale Geräte-Vermittlung an Ärzte durch Apotheker Uwe-Bernd Rose
- Klinikum der Universität München (LMU)| München | Dr. Boris Schlenker
- Klinik St. Georg / Medi-Therm Kliniken GmbH & Co. KG | Bad Aibling | Dr. Friedrich Migeod
- Universitätsklinikum Freiburg | Freiburg | Dr. Markus Grabbert
DE – Mitte
DE – Süd
Bitte wenden Sie sich bei Detailfragen an Ihren behandelnden Urologen!
Links zum Thema Blasenkrebs
Website des Krebsgesellschaft: http://www.krebsgesellschaft.de
Links zum Thema HIVEC™
Website des Selbsthilfe-Bunds Blasenkrebs e.V.: http://www.blasenkrebs-shb.de/selbsthilfe/
Website der Selbsthilfegruppe Blasenkrebs Hessen: http://www.shgbh.de
Das Harnblasenkarzinom verstehen
Bei Ihnen wurde ein nicht muskelinvasives Harnblasenkarzinom – NMIBC diagnostiziert. Dies bedeutet, dass einer oder auch mehrere kleine Tumoren in Ihrer Harnblase gewachsen sind.
Ihr Urologe hat eine transurethrale Resektion (TUR) des Blasentumors vorgenommen. Mit diesem Eingriff wurde der Tumor (bzw. die Tumoren) aus Ihrer Harnblase entfernt. Auch wenn der sichtbare Tumor während dieses Eingriffs entfernt wurde, bleiben manchmal unsichtbare Krebszellen zurück. Wenn diese nicht behandelt werden, können sie erneut wachsen und erneut Tumoren bilden, was als Rezidiv bezeichnet wird.
Aus diesem Grund wird häufig im Anschluss an eine transurethrale Resektion eine medikamentöse Spülbehandlung der Blase (intravesikale Instillationstherapie) durchgeführt. Dabei wird über einen Katheter das Medikament (Chemotherapeutikum wie Mitomycin oder Immuntherapeutikum wie BCG (Bacillus Calmette-Guérin)) in die Harnblase gespült, wo es auf Schleimhaut und tumorgefährdete Bezirke einwirkt. Dadurch wird das Risiko einer Krebsneubildung vermindert. Die intravesikale Instillationstherapie zielt darauf ab, lokal in der Blase vorliegende Krebszellen abzutöten und eine Neubildung der Tumore zu vermeiden.
Die folgenden Abbildungen zeigen Ihnen die verschiedenen Tumorstadien von Blasenkrebs. Ihr Tumor ist nicht muskelinvasiv und daher Stadium Ta, T1 oder CIS, die rechts in der Abbildung zu sehen sind.
Was versteht man unter der HIVEC™ Therapie?
HIVEC™ steht für Hypertherme Intra-VEsikale Chemotherapie, kurz Thermochemotherapie. Dies bedeutet, dass Ihrer Blase ein warmes Arzneimittel verabreicht wird. Es hat sich erwiesen, dass Hyperthermie die Wirksamkeit des Zytostatikums Mitomycin erheblich erhöht, sodass wesentlich mehr Krebszellen abgetötet werden können.
Die Gründe dafür sind, dass Mitomycin durch die Wärme aktiviert und gleichzeitig leichter vom Deckgewebe (Urothel) der Blase absorbiert wird. Somit dringt aktiviertes Mitomycin tiefer in die Blasenwand ein.
Die in der Blase erzeugte Wärme kann zudem direkt zur Eliminierung etwaiger restlicher Krebszellen beitragen und erhöht die natürliche Immunreaktion Ihres Körpers, die sich ebenfalls gegen die Krebszellen richtet und diese abzutöten vermag.
Für die HIVEC™ Behandlung ist ein kleines Gerät erforderlich, das sogenannte COMBAT BRS System. Das Gerät befindet sich während Ihrer einstündigen Behandlung neben Ihrer Behandlungsliege und ist über einen geschlossenen Kreislauf aus kleinen Schläuchen an Ihren Katheter angeschlossen.
Wie funktioniert die HIVEC™ Therapie?
Das Combat BRS System erwärmt Mitomycin, bevor es über einen speziellen Katheter in Ihre Blase gelangt. Das Zytostatikum wird auf eine Temperatur von 43°C erwärmt, was in etwa der Temperatur eines heißen Bades entspricht.
Nun zirkuliert das Zytostatikum bis zu 4 Mal pro Minute vorsichtig durch Ihre Blase und zurück durch das System. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass in Ihrer Blase eine konstante Solltemperatur von 43°C bewahrt wird und das Mitomycin gleichmäßig verteilt wird, um den gesamten relevanten Bereich zu behandeln.
Sie verspüren möglicherweise zu Beginn der HIVEC-Therapie ein Wärmegefühl. Dies ist von Person zu Person unterschiedlich.
Jene Patienten, die ein Wärmegefühl spüren, empfinden dies nicht als unangenehm und beschreiben es als vergleichbar mit einem heißen Bad oder einer Wärmflasche auf dem Bauch.
Das erwärmte Zytostatikum befindet sich dabei in Ihrer Blase und in den an das System angeschlossenen Schläuchen. Nach einer Stunde wird das Mitomycin über den Katheter aus Ihrer Blase in einen speziellen Beutel zur sicheren Entsorgung abgeleitet.